Wir schlagen neue Seiten auf, lautete das Motto für die Fachkonferenz Papier der Zukunftsagentur Rheinisches Revier GmbH in Kooperation mit uns als Ankerprojekt für den Strukturwandel in der Region. Im Fokus der Veranstaltung: Die Papierindustrie und die Frage, wie sie als Innovator Transformation vorantreiben kann.
Gerhard Hochstein, Managementberater für Transformationsprozesse und Branchenkenner, beschrieb in seiner Keynote die Herausforderungen, vor denen die deutsche Papierindustrie derzeit steht: „Die Papierindustrie braucht, wie zahlreiche andere Industrien auch, in den kommenden Jahren nicht nur neue technologische Lösungen und eine massive Adaption der neuen digitalen Möglichkeiten. Sie braucht einen ganz neuen Blick auf ihre Rolle in den zukünftigen Wertschöpfungsnetzwerken.“ Angesichts der wachsenden Innovationskraft auf dem globalen Markt, steigenden Energiekosten und knapperen Rohstoffverfügbarkeiten müsse sich die Papierindustrie umorientieren. Mehr Nutzen mit weniger Ressourcen – so laute der gemeinsame Arbeitsauftrag für die Zukunft. Eindrücklich zeigte Hochstein auf, welche Chancen im Umbau der Energiesysteme, im Wettbewerb um neue biogene Rohstoffe, in neuen Geschäftsmodellen und Produktlösungen entstehen.
Aufbruch statt Abwarten
Wie aber kann die Branche diese Chancen nutzen? Welches Umfeld braucht sie, um sich energieeffizienter, zirkulärer und nachhaltiger aufzustellen? Diese Fragen wurden in drei Workshops mit den teilnehmenden Expertinnen und Experten aus Politik, Wirtschaft und Forschung diskutiert. Eingeteilt in „Radikal neue Geschäftsmodelle“, „Innovation und Transfer“ sowie „Rolle der Politik“ diskutierte jede Workshop-Gruppe, Optionen und gangbare Wege, um Transformation aktiv zu gestalten und Innovationen mutig voranzutreiben.
Input für die Diskussionen gaben sechs beispielgebende Impulsvorträge in den Bereichen „Energie und Ressourcen“ sowie „Circular Economy“. Mit dabei MFP-Projektleiter Philip Kayser, der aus der FOREST-Forschungsarbeit berichtete. Er erläuterte, wie die vollumfängliche virtuelle Abbildung der Papiermaschine als digitaler Zwilling hilft, die Papierproduktion energieeffizienter zu gestalten. Christof Dahmen von Otto Junker Solutions GmbH stellte Lösungen vor, wie Power-to-Heat-Technologien für die Dekarbonisierung von Prozesswärme genutzt werden können. Tiemo Arndt vom Papierhersteller Reflex stellte Defossilisierungsansätze bei der Herstellung von Feinpapier vor. Im Themenfeld Kreislaufwirtschaft schilderte Amrei Becker von re.solution, wie chemisches Textilrecycling von Polycotton der Papierindustrie neue Rohstoffquellen eröffnen kann. Frank Kolvenbach von Papstar Solutions präsentierte einen Recyclingansatz für Einmalgeschirr in der Festivalbranche. Ebenfalls mit dabei die Lösungen zur digitalen Prozessoptimierung des Wertstoffkreislaufs für Papiermaschinen, vorgestellt von Arne Krolle von Propakma.
Paneldiskussion im Fishbowl-Format
Die in den drei Workshops erarbeiteten Kernthesen und Leitfragen wurden in die anschließende Paneldiskussion im Fishbowl-Format an Petra Trosien als Vertreterin der Staatssekretärin des NRW-Wirtschaftsministeriums und MFP-Forschungsverbundpartner Prof. Dr. Uli Schur vom Forschungszentrum Jülich weitergereicht und diskutiert. Rund 100 Teilnehmende aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik waren der Einladung von Zukunftsagentur Rheinisches Revier und Modellfabrik Papier gefolgt. Beim anschließenden Revierplausch mit Imbiss und Ausstellung gab es Raum für Gespräche und Austausch.
Mehr als 100 Teilnehmende kamen zusammen, um zentrale Fragen des Wandels gemeinsam zu durchdenken und die Chancen und Herausforderungen der Transformation der Papierindustrie zu diskutieren. Die Stimmung: Aufbruch statt Abwarten!
Kommen Sie gerne auf uns zu wenn Sie mehr über die Modellfabrik Papier, unsere Aufgaben und unsere Projekte erfahren möchten.
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