Anfang Juli öffnete die Zellcheming-Expo wieder ihre Toren. Zum Branchentreffen des Vereins der Zellstoff- und Papier-Chemiker und -Ingenieure kommen alljährlich Vertreter der internationalen Papier- und Zellstoffindustrie. In diesem Jahr gab es ein doppeltes Jubiläum: 120 Jahre Vereinsgeschichte und 75jähriges Messe-Jubiläum. Und ein Veranstaltungsprogramm mit einem besonderen Fokus auf Innovation, Vernetzung und Nachwuchsförderung. Die Modellfabrik Papier war mit einem eigenen Stand im Newcomer Pavillon und mit mehreren Beiträgen zum Bühnenprogramm prominent vertreten.
Rund 3.000 Besucher kamen zur Messe mit begleitendem Fachkongress ins RheinMain CongressCenter (RMCC). Mehr als 140 Unternehmen präsentierten sich auf ausgebuchter Ausstellungsfläche, darunter zahlreiche internationale Akteure sowie neue Aussteller aus dem Energiesektor. „Für uns eine ideale Plattform, um unsere Forschungsarbeit vorzustellen und den fachlichen Austausch mit Industriepartnern zu intensivieren“, sagt MFP-Geschäftsführer Peter Bekaert.
Am ersten Messevormittag machte das Thema Künstlichen Intelligenz einen zukunftsweisenden Auftakt. Am Nachmittag setzten die Beiträge der Modellfabrik Papier ein deutliches Zeichen für Zukunftsthemen: Peter Bekaert berichtete über den aktuellen Status der aus Eigen- oder Fördermitteln finanzierten Forschungsaktivitäten. MFP-Vernetzungsmanager Dominic Laaf skizzierte in seinem Vortrag, wie neue Innovationen, Verfahren und Prozesse bewertet und validiert werden. „Proaktivität und Zielorientierung spielen für die strategische Weiterentwicklung unserer Forschungsaktivitäten eine wichtige Rolle“, erklärte Laaf und schilderte den Prozess, der in den nächsten Monaten und Jahren Transfer- und Skalierungsprojekte aus der disruptiven Grundlagenforschung in die industrielle Anwendung sicherstellen soll.
Trockene Papierlegung im Fokus
FOMOP-Forschungsgruppenleiter Steffen Flaischlen nahm das Publikum mit in die Praxis und schilderte die Aktivitäten zur trockenen Papierlegung. „Das bestehende Airlaid-Verfahren dient uns als technologischer Ausgangspunkt. Noch aber weist der Fasertransport durch Luftströme einen hohen Energieeinsatz auf und liefert in der Regel geringere Festigkeiten als nassgelegte Papiere“, schilderte der Experte für Computational Fluid Dynamics die Schwachstellen des Verfahrens. „Unser Forschungsansatz adressiert diese Herausforderungen in zwei zentralen Bereichen: Zum einen werden die Fasern gezielt modifiziert, um sie für die trockene Ablage zu optimieren. Zum anderen liegt ein Schwerpunkt auf der Entwicklung und Auslegung der Maschinenkomponenten, die mithilfe moderner Simulationsmethoden so gestaltet werden, dass eine gleichmäßige Faserverteilung und gezielte Faserorientierung erreicht werden.“ Ergänzend dazu werde die Verfestigung des trocken gelegten Vlieses untersucht – mit dem Ziel, durch geeignete Fasereigenschaften und prozessspezifisch ausgelegte Technik eine mechanisch stabile Struktur zu erzeugen.
Perspektivenreiche Diskussion
Bei der Podiumsdiskussion entspann sich zwischen den Vertretern der MFP-Gesellschafter, Harm Bergmann-Kramer Mitglied des Vorstands Wepa und stellv. Vorsitzender des MFP-Gesellschafterausschusses, und Moritz Strepp, Director Global Product Management der Andritz Küsters GmbH und Mitglied des projektbegleitenden Ausschusses der MFP, sowie Professor Markus Biesalski, Vorsitzender des Hauptausschusses Zellcheming und des Wissenschaftlichen Beirats der MFP, mit Peter Bekaert ein lebhaftes Gespräch. Moderiert von Professorin Helga Zollner-Croll, Vorsitzende des Zellcheming-Vereins und Prodekanin der Hochschule München war nicht nur das Spannungsfeld zwischen Produktionsdruck, kurzfristigem Kostenfokus und langfristiger Transformation Thema. Diskutiert wurde auch, wie konkrete Innovationideen aus der Zellcheming-Fachausschussarbeit in die Forschungsarbeit der MFP einfließen und wie Wissenschaft noch gezielter auf Bedarfe der Industrie reagieren können, ohne ihre Unabhängigkeit zu verlieren.
Gewinner beim Science Flash
Die Nachwuchsförderung stand am dritten Messetag im Fokus. Beim Science Flash machten gleich zwei MFP-Forschende mit. Luis Miguel Estrada Ospina, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Forschungscluster Modellfabrik Papier (FOMOP), schilderte seine Forschungsarbeit in der in der Pressenpartie der Papiermaschine, um den Energiebedarf nachhaltig zu senken. Ricardo Ortiz Cabrera, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Institut Nowum-Energy an der an der FH Aachen, stellte die Entwicklung eines Bewertungssystems für die Beurteilung von Energieeinsparungsinnovationen im Rahmen des Forschungsclusters Modellfabrik Papier (FOMOP) für die Papierindustrie vor. Aufgabe der Science Flash-Redner ist es, ein breites Publikum innerhalb weniger Minuten für das eigene Forschungsthema zu begeistern. Die Vertreter der Modellfabrik Papier konnte das Publikum mit spannenden Vorträgen überzeugen und errangen den zweiten Platz und den sechsten Platz.
2. Messetag, 7 Uhr: Unser Laufteam hat trotz der heißen Sommertage mit Temperaturen über 35 Grad starke Mitläufer unter den Zellcheming-Besuchern gefunden! Sportlich ging’s in zwei Gruppen vom Park vor dem Konferenzzentrum Richtung Wiesbadener Kurpark – und anschließend mit frischem Elan wieder auf die Messe.
Kommen Sie gerne auf uns zu wenn Sie mehr über die Modellfabrik Papier, unsere Aufgaben und unsere Projekte erfahren möchten.
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