Fünf Fragen an…
… Dr. Dominic Laaf, Vernetzungsmanager und Innovationscout der Modellfabrik Papier
Die Forschungsarbeit der Modellfabrik Papier gründet auf einem intensiven Austausch zwischen Wissenschaft und Industrie – mit dem Ziel, die industrielle Papierherstellung nachhaltiger, energieärmer und zukunftsfähig zu gestalten. Als Vernetzungsmanager und Innovationsscout bringt Dr. Dominic Laaf dafür beide Seiten zusammen. Im Interview gibt er Einblicke in seine Arbeit, den aktuellen Stand der Forschung – und was ihn persönlich antreibt.
Hallo Dominic, dein Terminkalender ist immer gut gefüllt. Was genau macht ein Vernetzungsmanager?
Dominic Laaf (lacht): Tatsächlich ist mein Kalender gut durchgetaktet – und das hat gute Gründe. Als Vernetzungsmanager bringe ich Menschen, Ideen und Technologien aus zwei Welten zusammen. Das klingt etwas blumig, ist aber sehr konkret: Ich schaffe Synergien, bringe die richtigen Partner zusammen und sorge dafür, dass die Zusammenarbeit zwischen Forschung und Industrie rund läuft – und zwar sehr zielgerichtet. Unser Auftrag ist die Erforschung, Entwicklung und Skalierung von Produktions- und Fertigungstechnologien. Wir starten mit unserem größeren Forschungsprojekt FOMOP (Link FOMOP-Seite) in der Grundlagenforschung, mit dem Ziel, wissenschaftliche Erkenntnisse in industrielle Anwendungen zu überführen. Ich verstehe mich dabei als Wegbereiter, der Schnittstellen erkennt, verbindet und das gemeinsame Vorankommen strukturiert unterstützt.
Die Forschungsarbeit der Modellfabrik Papier lebt vom Zusammenspiel verschiedener Akteure aus unterschiedlichen Bereichen. Warum ist diese enge Vernetzung so wichtig?
Weil wir hier im Bereich „Deep Tech“ unterwegs sind und tiefgreifende technologische Innovationen und disruptive Lösungen entwickeln. Das gelingt nur, wenn Wissenschaft und Industrie wirklich Hand in Hand arbeiten – mit Unterstützung von externem Know-how. Durch die enge Verzahnung stellen wir sicher, dass vielversprechende anwendungsorientierte Technologien skaliert und validiert werden und schließlich nicht in der Schublade landen, sondern den Weg in die industrielle Praxis finden. Und: Bei so vielen beteiligten Partnern ist eine transparente Kommunikation unverzichtbar. Unser Netzwerk funktioniert nach dem Prinzip der offenen Innovation – also der geteilten Verantwortung, aber auch der gemeinsamen Chancen. Das betrifft nicht nur das Hier und Jetzt, sondern auch unsere langfristige Strategie.
Wo steht die Forschung aktuell? Gibt es bereits erste Erkenntnisse?
Durchaus! Gemeinsam haben wir einen industrieorientierten Prozess etabliert, der technologische Entwicklungen auf Laborebene mit dem Status quo vergleicht. Konkret heißt das: Wir testen neue Rezepturen, biobasierte Substanzen oder ganze Module, die etwa auf Wärmerückgewinnung setzen oder die Papierherstellung gänzlich wasserfrei machen könnten – und vergleichen ihren Energieverbrauch mit herkömmlichen Bedingungen und Verfahren. Mithilfe eines objektiven Bewertungssystems – einem sogenannten Stage-Gate-Prozess – können wir aufzeigen, welche Innovationen die höchsten Energieeinsparpotenziale besitzen. Auf dieser Grundlage werden wir in der Abstimmung mit unseren Gesellschaftern gezielt entscheiden, in welche Prototypen oder Pilotmaschinen investiert wird. Aktuell arbeiten wir an über zehn solcher Technologieträger. Drei bis vier davon sind bereits in der Konstruktion und werden an unserem zweiten Interimsstandort in Düren aufgebaut – wir nähern uns also Stück für Stück der Praxis.
Wie wird sichergestellt, das vielversprechende Ergebnisse aus der Grundlagenforschung weiterentwickelt werden?
Wir verfolgen einen langfristigen, aber klar strukturierten Fahrplan. Unsere Aufgabe ist es, wirklich disruptive Technologien zu entwickeln – also solche, die die Papierherstellung grundlegend verändern können. Das ist ein Marathon, kein Sprint: Von der ersten Idee bis zur industriellen Umsetzung vergehen oft mehr als zehn Jahre – ähnlich wie in der Wirkstoffentwicklung in der Pharmabranche. Umso wichtiger ist eine belastbare Struktur: Unsere erste Projektphase läuft bis 2027. In dieser Zeit legen wir die technologische Basis. Parallel dazu bereiten wir bereits die nächste Phase (2027–2030) vor, in der es um Skalierung und Marktreife geht. Ein umfassendes Strategieprojekt mit unseren Gesellschaftern hat bereits stattgefunden, Finanzierungsoptionen wurden erörtert – wir denken heute schon an morgen.
Was liegt dir im täglichen Tun besonders am Herzen?
Ganz klar: das Miteinander. Die Zusammenarbeit im Team, mit unseren Gesellschaftern, wissenschaftlichen Partnern und dem gesamten Netzwerk basiert auf Wertschätzung, gegenseitigem Respekt und der Lust, gemeinsam Neues zu schaffen. Diese Haltung ist nicht nur ein schöner Anspruch, sondern wird bei uns auch gelebt. Transparenz, Austausch und Vertrauen sind dabei die Grundpfeiler, um gemeinsam Zukunft zu gestalten. Wenn man in einem solchen Umfeld arbeitet, in dem Menschen mit Leidenschaft an einem echten Wandel arbeiten, ist das unglaublich motivierend. Und ja – dabei darf der Spaß nicht zu kurz kommen.
Kommen Sie gerne auf uns zu wenn Sie mehr über die Modellfabrik Papier, unsere Aufgaben und unsere Projekte erfahren möchten.
Kommen Sie gerne auf uns zu wenn Sie mehr über die Modellfabrik Papier, unsere Aufgaben und unsere Projekte erfahren möchten.
Wegweisend für eine nachhaltige Papierfertigung
Wir versenden zweimal im Jahr einen Newsletter und halten Sie damit rund um die Modellfabrik Papier auf dem Laufenden.
Klicken Sie auf den unteren Button, um den Inhalt von Brevo zur Anmeldung für unseren Newsletter zu laden.